Mit welchem Colorwaschmittel man wäscht, ist weitgehend egal. Das zeigt der neue Test des Frankfurter Verbrauchermagazins ÖKO-TEST: Die 17 kompakten pulverförmigen Waschmittel gleichen sich in ihrer Waschleistung sehr. 14 Produkte schneiden mit “gut” ab, drei mit “befriedigend”.
Die Colorwaschmittel kommen zwar in punkto Fleckenentfernung an Vollwaschmittel nicht heran, doch die meisten Flecken haben sie beim Labortest mit Bravour gemeistert. Nur vor hartnäckigen Flecken wie gebrauchtem Motoröl mussten sie passen. Alle Produkte haben auch ihre wesentliche Aufgabe erfüllt: Sie schonten die Farben der Wäsche.
ÖKO-TEST räumt außerdem mit einem Irrglauben auf: Bio-Waschmittel halten viele Verbraucher als besonders umweltverträglich, doch sie belasten das Abwasser mit Chemikalien ebenso wie konventionelle Produkte. Bei Bio-Waschmittel setzen Hersteller vorrangig nachwachsende Rohstoffe ein. Über die Umweltverträglichkeit sagt das jedoch nichts aus. Entscheidend ist die Öko-Toxität, also die Giftigkeit für Wasserorganismen. Das Öl aus der Orangenschale beispielsweise ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, wird aber als giftig für Wasserorganismen und schlecht abbaubar eingestuft.
Die aktuelle Ausgabe vom ÖKO-TEST- Magazin August 2009 gibt es seit dem 31. Juli 2009 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Label auf Waschmittel
Ecocert
Wer vergibt es: die französische Kontrollorganisation Ecocert.
Was bedeutet es: Waschmitteltenside kommen nicht in der Natur vor, sondern werden durch komplexe chemische Prozesse gewonnen. Das Label gibt einige grundlegende Rahmenbedingungen vor. Es sind nur Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen zugelassen sowie natürliche Duft- und Farbstoffe. Chemische Herstellungsprozesse sind vorgegeben, allerdings sind auch problematische Verfahren wie Ethoxylierung zugelassen – für zertifizierte Naturkosmetik undenkbar. Das Zeichen ist ein guter Ansatz, ein Garant für ökologische Unbedenklichkeit kann ein Label für Waschmittel nicht sein.
Eco Garantie
Wer vergibt es: der belgische Zertifizierer Ecogarantie.
Was bedeutet es: Das Zeichen ist sehr umfassend. Die Rohstoffe sollen, soweit verfügbar, aus biologischem Anbau stammen, Erdölchemie ist nicht erlaubt, Ethoxylierung seit Neuestem auch nicht mehr. Das Label macht Anleihen beim Europäischen Umweltzeichen, etwa was die Gefährlichkeit eines Produkts für Wasserorganismen betrifft.
Europäisches Umweltzeichen für Waschmittel
Wer vergibt es:
Das Zeichen wurde von der europäischen Kommission eingeführt und wird von nationalen Institutionen vergeben. In Deutschland sind dafür das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) und das Umweltbundesamt zuständig.
Was bedeutet es:
Besonders problematische Stoffe wie Moschus-Verbindungen, krebsverdächtige oder fruchtschädigende Stoffe sind verboten, Tenside müssen leicht bioabbaubar sein. Andere schwer abbaubare Stoffe, etwa Phosphonate, dürfen nur in einer bestimmten Konzentration eingesetzt werden. Rohstoffe aus der Erdölchemie sind erlaubt. Die Giftigkeit für Wasserorganismen wird anhand der Rezeptur genau berechnet, alle Inhaltsstoffe gehen, je nach Gefährlichkeit, mit unterschiedlichen Faktoren in die Berechnung ein.
Bewertung:
Auch für konventionelle Produkte erreichbarer, gut kontrollierter Standard, der leider nicht weit verbreitet ist. Zertifizierte Waschmittel der Marke Rei kamen erst kürzlich auf den Markt. Informationen unter: www.eco-label.com
Quelle: Öko-Test