Zur Spargelzeit hat auch der Kochschinken Hochsaison. Das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST wollte deshalb wissen, wie es um die Qualität von fertig verpackten Schinken aus dem Supermarkt bestellt ist und lies 14 Produkte in Laboren auf Keime und chemische Parameter untersuchen. Das Ergebnis kann einem den Appetit verderben, wie Chefredakteur Jürgen Stellpflug meint: „Viele Proben waren zum Ende der Mindesthaltbarkeit völlig verkeimt. Meist handelt es sich dabei zwar glücklicherweise um Milchsäurebakterien, die keine Krankheiten auslösen, doch sie machen den Schinken ungenießbar.“ Die Labore fanden vereinzelt aber auch die gefährlicheren Enterobakterien; das ist eine Gruppe von Keimen, unter denen sich auch solche befinden, die krank machen können. Um zu kontrollieren, ob die Keimbelastung einmalig oder ein dauerhaftes Problem ist, hat das Verbrauchermagazin drei Chargen untersuchen lassen. Allein die Produkte von Herta und Lidl konnten hier überzeugen.
ÖKO-TEST kritisiert zudem, dass viele Hersteller den Geschmack des Schinkens mit Aromen, Hefeextrakt oder mit Würze aufpeppen möchten. Der umstrittene Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat ist zwar in keinem Produkt enthalten, aber in Hefeextrakt und in der Würze steckt in aller Regel Glutamat.
Verbrauchern, die gerne Kochschinken essen, gibt ÖKO-TEST den Tipp, die Ware nicht bis zum letzten Tag des Mindesthaltbarkeitsdatums aufzuheben. Man sollte Produkte kaufen, die noch lange haltbar sind und diese innerhalb weniger Tage aufessen.
Das ÖKO-TEST Magazin Mai 2010 gibt es ab dem 30. April 2010 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Aus dem Inhalt:
TEST: Kochschinken
Zur Spargelzeit hat auch der Kochschinken Hochsaison. Doch Verbraucher sollten unbedingt auf die Haltbarkeit achten. Denn im Labortest zeigte sich, dass es bei einigen Proben der zartrosa Pökelware zum Ende der Mindesthaltbarkeit nur so an Keimen wimmelt. Zum Glück handelt es sich dabei meist um Milchsäurebakterien, die keine Krankheiten auslösen, den Schinken jedoch sauer und ungenießbar machen. Allerdings fanden die Tester auch die weniger harmlosen Enterobakterien.
TEST: Acetaldehyd in alkoholischen Getränken
Dass Alkohol nahezu jedes Organ und Gewebe schädigen kann, ist bekannt. Doch nun steht ein weiterer Stoff unter Verdacht, den schädlichen Effekt noch zu verstärken: Acetaldehyd. ÖKO-TEST wollte wissen, in welchen alkoholischen Getränken wie viel von diesem bedenklichen Stoff enthalten ist. Das Ergebnis: Er steckt vor allem in Sekt, Sherry und Weißwein. In manchen Produktgruppen differieren die Werte sehr stark.
TEST: Männerduschgele
An den meisten Duschgelen für Männer gibt es nichts auszusetzen. Einige könnten jedoch Allergikern Probleme machen. Schuld daran sind die enthaltenen Duftstoffe. Kritisch sieht ÖKO-TEST auch vier Markenprodukte, in denen das Labor polzyklische Moschus-Verbindungen und die ihnen ähnelnde Substanz Cashmeran fand. Diese reichern sich im menschlichen Fettgewebe an und können möglicherweise Leberschäden verursachen.
TEST: Baby- und Kleinkindertextilien
Motiv-T-Shirts sehen an kleinen Kindern zwar ziemlich süß aus, doch leider können sich aus Drucken auf Textilien Schadstoffe lösen. Und gerade das teuerste T-Shirt im Test enthielt mehr von einem bedenklichen Weichmacher, als in Spielzeug und Babyartikeln, die von Kindern in den Mund genommen werden können, erlaubt ist. Aber es gibt auch gute Produkte – und diese haben weniger als zehn Euro gekostet.
TEST: Filzstifte
Nur ein Viertel der Produkte präsentiert sich im Test ohne größere Mängel. Bei den Filzstiften von Faber-Castell wurde in der roten Stifthülse sowie in der Verpackung krebserzeugendes Cadmium nachgewiesen, das den Grenzwert der Chemikalien-Verbotsordnung um ein Vielfaches überschreitet. Der Stift hätte gar nicht verkauft werden dürfen. Doch der Markenhersteller ist nicht alleine: Auch in anderen Stiften stecken giftige Schwermetalle wie Blei.
TEST: Drogeriemärkte
ÖKO-TEST wollte wissen, in welchem Drogeriemarkt man am besten einkaufen kann. Deshalb wurden mehr als 100 Produkte aus dem Eigenmarkensortiment der vier größten Drogerieketten unter die Lupe genommen. Es zeigt sich, dass die meisten Eigenmarken durchaus empfehlenswert sind. Es gibt aber auch ziemlich schlechte Produkte, von denen ÖKO-TEST aufgrund bedenklicher Inhaltsstoffe wie PEG/PEG-Derivate oder Erdölprodukte/Paraffine/Silikone abrät.
TEST: Blutdruckmessgeräte
ÖKO-TEST hat 15 Blutdruckmessgeräte – acht fürs Handgelenk, sieben für den Oberarm – einem Praxistest unterzogen und die Manschetten im Labor auf umstrittene und bedenkliche Inhaltsstoffe untersuchen lassen. Die Geräte können zum Großteil überzeugen. Die meisten sind messgenau, lediglich zwei lassen zu wünschen übrig. Weitere Kritikpunkte: Bei zwei Geräten fehlen an der Manschette Markierungen für die richtige Positionierung und in etlichen Manschetten stecken nervengiftige und fortpflanzungsgefährdende Schadstoffe.
TEST: Baufinanzierungen
Im großen Baugeldvergleich hat ÖKO-TEST die Konditionen von 80 Banken, Baugeldvermittlern, Direktanbietern, Versicherungen und Bausparkassen zur Eigenheimfinanzierung untersucht. Dabei wurden die günstigsten Kredite in 24 verschiedenen Modellfällen aus über 932 Offerten ermittelt. Das Ergebnis: Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Kreditangebote nur im ein- oder zweistelligen Nachkommabereich. Doch wer die Offerten vergleicht und die Konditionen verhandelt, kann oft Zinskosten in fünfstelliger Höhe sparen.
TEST: Reiseversicherungen
Reiseversicherungen sind sinnvoll. Denn eine Krankenhausbehandlung und ein Rettungsflug zurück nach Deutschland können schnell mehrere Tausend Euro kosten. Urlauber sollten jedoch aufpassen: Wer die Versicherung blind im Reisebüro kauft, zahlt meist viel zu viel, wie der ÖKO-TEST-Vergleich von 144 Tarifen zeigt. Für Familien, die zwei Mal im Jahr in den Urlaub fahren, ist der Abschluss einer Jahrespolice für Reiserücktritt oder -abbruch günstiger, als für jede Reise eine Einzelpolice abzuschließen.
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Quelle: Öko-Test