Nur bei entsprechender Zubereitung kann der Tee sein volles Aroma entfalten. Ob sich der echte Teegenuss einstellt, wird entscheidend beeinflusst durch Teemenge, Wasser und Ziehzeit. Teesorten, die ätherische Öle enthalten, sollten beim Ziehen unbedingt abgedeckt werden, damit sich die wertvollen ätherischen Öle nicht verflüchtigen.
Die Kanne
Die zum Aufguss von Tee verwendete Kanne sollte möglichst aus Porzellan oder Glas, niemals aus Metall bestehen. Sie sollte ausschließlich für das Zubereiten von Tee verwendet und nur mit Wasser gereinigt werden. Denn Spülmittelrückstände können das besonders empfindliche Teearoma beeinträchtigen. Die Kanne sollte immer vor dem Aufguss mit heißem Wasser ausgeschwenkt werden.
Das Wasser
Das Wasser sollte möglichst rein und vor allem ungechlort sein. Am besten eignet sich weiches Wasser zum Teekochen. Über den Kalkgehalt des Trinkwassers gibt das zuständige Wasserwerk Auskunft. Allzu kalkhaltiges (hartes; Härtegrad 3 oder 4) Leitungswasser kann mit einem Wasserfilter enthärtet oder durch mineral- und kohlensäurearmes Mineralwasser ersetzt werden. Oder wählen Sie bei sehr kalkhaltigem Wasser bzw. Wasser mit starkem Eigengeschmack besonders kräftige Teesorten.
Die richtige Dosis
Erforderliche Teemenge und Wassertemperatur sind in der Regel auf der Packung angegeben. Pro Tasse rechnet man einen, für einen Liter Tee jedoch maximal 4 Teelöffel, wobei individuelle Abweichungen nach oben oder unten möglich sind. Man sollte jedoch beachten, dass der zerkleinerte Broken-Tee ergiebiger ist als Blatt-Tee.
Die Ziehzeit
Wichtig ist, den Tee immer nach Vorschrift ziehen zu lassen. Das anregende Coffein wird bereits nach 2-3 Minuten freigesetzt. Erst nach dieser Zeit entfaltet sich die Wirkung der Gerbstoffe. Diese binden das Coffein und wirken daher beruhigend. Grüner und Schwarzer Tee sollen daher, wenn sie anregend wirken sollen, nicht länger als 2-3 Minuten ziehen. Soll der Tee beruhigend wirken, lässt man ihn etwa 5 Minuten ziehen und verwendet nur etwa 2/3 der normalen Teemenge, da der Tee sonst bitter wird. Kräutertees lässt man 5-10 Minuten ziehen, damit sich das Aroma vollständig entfalten kann. Lässt man den Tee zu lange ziehen, wird er bitter oder verfärbt sich. Zieht der Tee zu kurz, schmeckt er dünn. Jeder kann den Tee also nach Belieben auf seinen individuellen Geschmack einstellen.
Tee sollte beim Ziehen nicht kochen, da sonst vor allem beim Kräutertee die ätherischen Öle verloren gehen. Es empfiehlt sich, den Tee dabei abzudecken und das Kondensat mit den flüchtigen Ölen anschließend wieder in den Tee zu geben.
Den Gehalt des Tees an Gerbsäuren bzw. Coffein kann man selbst steuern. Da das in den Teeblättern enthaltene Coffein leichter löslich ist, geht bei einer Ziehzeit von 2-3 Minuten ein Großteil des Coffeins in den Tee über. Der Tee zeigt vor allem anregende Wirkung.
Lässt man den Tee längere Zeit ziehen (4-5 Minuten), kommen die Gerbstoffe voll zur Geltung und wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Außerdem binden Gerbstoffe das im Aufguss gelöste Coffein. Dieses wird dadurch im Magen-Darm-Trakt langsamer resorbiert. Dadurch wird die Verträglichkeit verbessert. Der bittere Geschmack des so zubereiteten Tees lässt sich mit Milch, Honig oder Zucker mildern.
Das Abgießen
Optimal entfaltet sich das Teearoma, wenn man den Tee freischwimmend in einer vorgewärmten Kanne aufbrüht und anschließend in eine zweite Kanne abgießt. Im Handel sind jedoch auch Kannen mit herausnehmbaren großen Siebeinsätzen erhältlich, in denen der Tee reichlich Entfaltungsfreiheit hat. Bei der Verwendung anderer Filter sollte man immer beachten, dass der Tee beim Aufbrühen das 6-7fache Volumen erreicht. Die Löcher der Filter sollten nicht zu klein sein, da sich sonst Teeblätter davor legen und den Aromafluss behindern. Gut geeignet sind Papierfilter oder auch Stoffnetze, sofern nur eine Teesorte verwendet wird. Gut geeignet sind auch Tee-Eier aus Porzellan oder Metall, sofern sie nicht zu sehr gefüllt werden. Denn der Tee braucht beim Aufbrühen Platz, damit sich das Teearoma frei entfalten kann.
Bei Beuteltees entfällt natürlich das Abgießen. Nach einer bestimmten Zeit wird der Beutel einfach aus dem Tee herausgenommen. Neu sind pyramidenförmige Teebeutel aus Nylon, in denen der Tee nicht nur mehr Platz zum Ausdehnen hat. Das Nylon-Netz erlaubt zwar eine bessere Entfaltung der Aromen und Farbstoffe, ähnlich wie im Tee-Ei, ist jedoch schlechter zu recyclen.
Die Zubereitung von Grünem Tee
Grüner Tee sollte im Gegensatz zu schwarzem Tee nicht mit kochendem Wasser aufgegossen werden. Man lässt das Wasser aufkochen und anschließend auf Temperaturen zwischen 50 und 80° C abkühlen. Ein Liter kochendes Wasser benötigt etwa 10 Minuten, um auf 75° C abzukühlen. Je feiner der Tee, desto kälter sollte er aufgegossen werden. Der Grund liegt bei den Gerbstoffen, die im nicht fermentierten Grünen Tee in natürlicher Form vorliegen und deshalb den Tee bitter machen können. Aus diesem Grund wird dieser Tee nach 2-3 Minuten bereits abgegossen. Soll der Tee anregend sein, verwendet man entsprechend mehr Teeblätter. Für die erfrischende Variante empfiehlt es sich, mit niedrigeren Wassertemperaturen aufzugießen und den Tee kürzer ziehen zu lassen. Gerät der Tee zu bitter, leisten geringere Teemengen und niedrigere Aufgusstemperaturen Abhilfe.
Quelle: Wirths PR