Bienengesundheit: EFSA erläutert Datenerhebungsbedarf

Die MUST-B-Arbeitsgruppe der EFSA hat ihren Bericht über die Anforderungen hinsichtlich der Erhebung von Felddaten, die zur Unterstützung ihres Risikobewertungsmodells für Bienen benötigt werden, fertiggestellt. Das Modell wird derzeit unter Verwendung von veröffentlichten Daten und Expertenwissen entwickelt, doch für die weitere Evaluierung des Modells werden realistische Felddaten benötigt. Der vorliegende Bericht erläutert die Art der benötigten Daten sowie wo und wie diese zu erheben sind.

Professor Simon More, Vorsitzender der MUST-B-Arbeitsgruppe, erklärte: „Diese Arbeit stellte uns vor einige Herausforderungen. Insbesondere galt es, auf die Notwendigkeit genauer und validierter Methoden einzugehen, die sicherstellen, dass die im Feld erhobenen Daten von ausreichender Qualität sind, um das Modell zu füttern. Was wir brauchen sind standardisierte, reproduzierbare Protokolle mit automatisierten Tools, um die Variabilität der Ergebnisse zu reduzieren.“

„Die Arbeitsgruppe hat in diesem Bereich bereits mehrere Empfehlungen abgegeben, und aktuelle Studien, die auf der diesjährigen SETAC-Konferenz vorgestellt wurden, zeigen vielversprechende Fortschritte bei der Entwicklung solcher Tools.“

„Diese Bemühungen müssen weiter unterstützt werden, um die Datenqualität und den Grad der Harmonisierung zu erhöhen – für eine bessere Risikobewertung und, letztlich, für gesündere Bienen.“

Die MUST-B-Arbeitsgruppe hat Untersuchungsstandorte in vier Mitgliedstaaten – welche die verschiedenen klimatischen und ökologischen Bedingungen in Europa repräsentieren – sowie drei Honigbienenarten ausgewählt, zu denen die Daten gesammelt werden sollen.

Der Bericht beschreibt auch Anforderungen im Hinblick auf die Dauer der Datenerhebung, die Qualität der Daten und die Aspekte, die bezüglich der Bienenvölker zu bewerten sind, wie etwa Verhalten und Zustand der Bienstockerzeugnisse.

Prof. More fügte hinzu: „Wir haben für den Anfang vier Erhebungsstandorte vorgeschlagen, doch angesichts der EU-weiten Vielfalt an Landschaften, klimatischen Bedingungen, Unterarten und Praktiken in Landwirtschaft und Imkerei wären Daten aus weiteren EU-Ländern äußerst nützlich. Je mehr Daten wir sammeln können, desto leistungsfähiger wird das Modell sein.“

„Es gibt bereits mehrere Initiativen zur Überwachung der Bienengesundheit in Europa; auf diesen müssen wir in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten aufbauen.“

Das wissenschaftliche Kolloquium Erhebung und Austausch von Daten zur Bienengesundheit: Hin zu einer europäischen Partnerschaft für Bienen, das im Juni in Brüssel stattfindet, wird Gelegenheit bieten, Fragen im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit, Erhebung und Analyse von Daten zur Bienengesundheit sowie der Kommunikation darüber zu erörtern. Das letztliche Ziel besteht darin, das Problem des Verlustes von Bienenvölkern in Europa und darüber hinaus durch eine verbesserte Erhebung und gemeinsame Nutzung von Daten anzugehen.

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Quelle: EFSA