Schüler*innen zeigen: So landet weniger Essen im Müll der Schulkantine.

Verbraucherzentrale Sachsen, Staatsminister Günther und Hülße-Gymnasium präsentieren Ideen für nachhaltige Schule.

Über 13 Kilogramm Essen landen täglich im Müll der Schulkantine des
Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasiums in Dresden. Damit liegt die Schule im Durchschnitt. Doch wenn es nach den Schüler*innen geht, sind das genau 13 Kilogramm zu viel. Zusammen mit den Ernährungsexpert*innen der Verbraucherzentrale Sachsen setzen sie sich für ein nachhaltiges und klimafreundliches Essen im Alltag und einen minimalem Abfall in ihrer Kantine ein. Damit verwirklicht die Schule die Ziele im Rahmen der „Sächsischen Landesstrategie Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ und übernimmt als Modellschule eine Vorreiterrolle im Bereich Bildung rund ums Thema Nachhaltigkeit.

Das Ergebnis ihrer Workshops zur nachhaltigen Ernährung haben die Schüler*innen unter wissenschaftlicher Begleitung von Dr. Toni Meier von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg heute Umwelt- und Klimaschutzminister Wolfram Günther vorgestellt. „Ich bin beeindruckt, mit welch großem Engagement sowohl die Schüler- als auch die Lehrerschaft am Hülße-Gymnasium der Frage nachgegangen sind, wie wir Schulverpflegung nachhaltiger gestalten können. Lebensmittel-verschwendung trägt zur Klimakrise bei und schadet insgesamt der Umwelt. Lebensmittelverluste und -abfälle treten in der gesamten Herstellungskette auf, von der ursprünglichen Erzeugung bis hin zu den privaten Haushalten, aber auch in der Schule. Es ist daher wichtig, sich in der Schule mit dem Thema nachhaltige Ernährung und Schulverpflegung zu beschäftigen und einen großen Teil der Lebensmittelverschwendung zu vermeiden“, so Günther.

In der Schulkantine des Hülße-Gymnasiums werden täglich rund 370 Essen ausgegeben. Pro Tag landen davon 13,27 Kilogramm Essen im Müll. Das sind 35,9 Gramm pro ausgegebene Portion. „Das, was hier täglich im Müll landet, entspricht etwa dem CO2-Ausstoß bei der Erzeugung von 2.000 Kilogramm Äpfeln oder 50 Kilogramm Rindfleisch“, erklärt Andreas Eichhorst, Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen. Damit liegt die Kantine zwar noch im Normbereich der Gastronomievereinigung United Against Waste (UAW), für die Schüler*innen ist das aber kein Grund, stillzustehen. So soll künftig der Fokus auf die Reduzierung der Tellerrester gelegt werden – zum Beispiel durch bessere Kommunikation zwischen Schülerschaft und Caterer in Bezug auf Portionsgrößen, individuellen Abbestellungen und Rückmeldungen bei dauerhaften Problemen rund um Gewürze, Geschmack und Beschaffenheit.

„Die Ideen, das Interesse am Thema und die Willenskraft der Schüler*innen sind immens. Doch nur, wenn auch Pädagog*innen, Eltern und Dienstleister so offen und engagiert zusammenarbeiten wie am Hülße-Gymnasium, kann es gelingen, unseren Alltag nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten“, so Eichhorst weiter. „Wir unterstützen als Verbraucherzentrale Sachsen gern dabei – mit Bildungsangeboten für Schüler*innen und Lehrkräfte, aber auch als fachliche Begleitung auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Schulalltag.“

Hintergründe zur Datenerhebung und Abfallmessung: Die Ergebnisse wurden im Zeitraum 20.09. bis 15.10.2021 mittels Messungen in der Schulkantine erhoben. Die Schülerbefragung zu den Gründen für die Tellerreste fand in Kooperation mit der Vernetzungsstelle für Kita- und Schulverpflegung Sachsen vom 11.10. bis 15.10.2021 digital statt. Insgesamt nahmen 121 Schüler*innen des Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasiums in Dresden teil. Die Teilnehmer*innen waren überwiegend zufrieden. 99 Schüler*innen gaben an, aufgegessen zu haben. 22 gaben die Portionen als „zu groß“ an. Demgegenüber hätten sich allerdings 22,8 % größere Portionen gewünscht.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen