Kennen Sie Angeliter Tannenzapfen?

Regionale Spezialität ist die Kartoffel des Jahres.

Kartoffel
Foto: Jeyaratnam Caniceus auf Pixabay

Der „Angeliter Tannenzapfen“ ist zur Kartoffel des Jahres 2023 gewählt worden. Diese Auszeichnung hat das Ziel, auf die Kartoffelvielfalt in Deutschland aufmerksam zu machen und zum Verzehr besonderer Sorten und deren Anbau im eigenen Garten zu motivieren.

Die Kartoffel ist Teil des kulturellen und kulinarischen Erbes in Deutschland. Aus dem Supermarkt kennen Verbraucher und Verbraucherinnen nur relativ wenige Kartoffelsorten. Dabei werden in Deutschland über 300 Sorten angebaut. „Besonders im Ökolandbau sind die Kartoffelraritäten für den Verkauf im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt beliebt“, erklärt das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) in einer Pressemeldung.

Auch der „Angeliter Tannenzapfen“ ist im Handel nur selten zu finden. Er zählt zu den gefährdeten Kulturpflanzen, für deren Erhalt sich engagierte Landwirte und Händler einsetzen. Die rund 200 Jahre alte Sorte hat eine interessante Geschichte. Tatsächlich konnte die Knolle nur überleben, weil sich Bauern aus Angeln – einer Region zwischen Schleswig und Flensburg – über ein Anbauverbot zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hinweggesetzt haben.

Der „Angeliter Tannenzapfen“, auch als „Ananaskartoffel“ oder „weiße Spargelkartoffel“ bekannt, hat längliche, fingerförmige Knollen mit tief liegenden Augen. Mit etwas Fantasie erinnern sie an einen Tannenzapfen. Das Fruchtfleisch ist hellgelb und die Schale rosafarben. Die regionale Spezialität aus Schleswig-Holstein ist robust und ertragreich. Vor allem aber überzeugt sie mit einem feinwürzigen bis leicht nussigen Geschmack und eignet sich als festkochende Sorte sehr gut für Bratkartoffeln oder Salate.

Die Auszeichnung „Kartoffel des Jahres“ wird seit dem Jahr 2006 von einer Arbeitsgemeinschaft aus verschiedenen Vertretern von Umwelt- und Verbraucherverbänden sowie landwirtschaftlichen Organisationen vergeben. Jedes Jahr stehen verschiedene Sorten zur Auswahl, die älter als 30 Jahre sind. In der Vergangenheit sind bereits Kartoffelraritäten wie „Linda“, „Bamberger Hörnchen“ und „Sieglinde“ geehrt worden. Die Vermarktung von Kartoffelraritäten erfolgt vorwiegend auf regionalen Wochenmärkten, in Hofläden und im Online-Handel.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de