Das große Herumgeeiere

Oster-Fake der DGE.

Entwarnung von Detlef Brendel

Nur ein einziges Ei sollte pro Woche nach den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gegessen werden. Durch einen ahnungslosen Verein muss sich niemand die Ostertage vermiesen lassen. Gekocht, gebraten, pochiert oder im Omelett – alles ist erlaubt. Eier liefern dem Körper Proteine, Vitamine, Mineralstoffe. Sie sind vielseitige und wertvolle Nahrungsmittel. Und sie enthalten auch Cholesterin, ohne das wir nicht lebensfähig wären. Die vor Jahrzehnten entwickelte Mär vom bösen Cholesterin ist von der Wissenschaft längst widerlegt worden. Da der Cholesterin-Spiegel eines Menschen, wie so vieles beim Thema Ernährung, von komplexen Faktoren abhängt, sehen auch Kardiologen in den Eiern kein Risiko. Schließlich wird der Cholesterin-Spiegel im Blut primär durch die Leber reguliert und nicht durch die Ernährung.

Prof. Dr. Peter Stehle, langjähriger Präsident der DGE hat festgestellt, dass die Ernährungsforschung sich leider dadurch auszeichnet, dass sie keine wissenschaftlich validen Fakten durch evidenzbasierte Studien liefern kann. Deshalb, so Stehle, sind Aussagen, die behaupten, was gute oder schlechte Lebensmittel sind, unzulässig. Diese seriöse Botschaft ist bei den aktuellen DGE-Aktivisten offenbar noch nicht angekommen. So werden munter Behauptungen aufgestellt, um Leitlinien zu definieren.  Auch für die Empfehlung von einem Ei pro Woche liefert der Verein keine fundierte Begründung. Wie auch und woher?

Da wissenschaftlich valide Fakten zur Ernährung fehlen, hat die DGE neue Felder für ihre Argumentation entdeckt. Sie nennt als Begründung neue mathematische Modelle und Umweltaspekte. Das sind klägliche Versuche der Selbst-Legitimation. Zumindest bei Minister Cem Özdemir, der die Bevölkerung aus ideologischen Gründen zu einer stärker vegetarischen Ernährung erziehen will, macht sich der Fach-Verein damit beliebt. Allerdings zeigt eine sachliche Betrachtung von Emissionen, Wassereinsatz, Landverbrauch und notwendigen Importquoten in der Landwirtschaft, dass die DGE auch von dieser komplexen Thematik keine Ahnung hat. Eminenzen machen also auch hier keine Evidenzen. Essen wir also weiter Eier und ebenso leckere Schokoladeneier, weil auch für die gewohnte Diskriminierung von Zucker die Belege fehlen.