Aus dem Supermarktregal sind vegane Streichfette mittlerweile nicht mehr wegzudenken.
Aber ÖKO-TEST hat im Test gleich mehrere Kritikpunkte: Mineralölrückstände, ungünstige Fettzusammensetzungen und enttäuschende Ergebnisse in Sachen soziale und ökologische Verantwortung entlang der Lieferkette. Bittere Bilanz: Sieben von neun Produkten fallen durch den Test.
ÖKO-TEST hat neun vegane Streichfette getestet. Die Verbraucherschützer haben sich sowohl die Inhaltsstoffe als auch die Lieferketten angesehen und die Ergebnisse sind ernüchternd: Kein Produkt schneidet besser als „ausreichend“ ab. „Da helfen auch hippe Namen und Verpackungen nicht weiter“, sagt Katja Tölle, stellvertretende ÖKO-TEST-Chefredakteurin.
In puncto Inhaltsstoffe stuft ÖKO-TEST die Fettzusammensetzungen, also die Anteile gesättigter Fettsäuren und wertvoller Omega-3-Fettsäuren, der meisten Testprodukte als ungünstig ein. Zudem kritisieren die Verbraucherschützer in vielen getesteten Produkten Mineralölverunreinigungen. Teilweise sind die Streichfette so stark belastet, dass ÖKO-TEST sie mit „ungenügend“ bewertet. In drei der festen Blöcke hat das beauftragte Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen – zwei davon überschreiten den rechtlich nicht bindenden Richtwert, den der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel der EU-Kommission 2022 vorgeschlagen hat: der Violife Vioblock und die Edeka My Veggie No B:)tter. MOAH gelten als besonders bedenklich, da sich darunter Verbindungen befinden können, die potenziell krebserregend sind. Edeka reagiert und stoppt den Verkauf des betroffenen Artikels.
Auch in Sachen Corporate Social Responsibility (CSR) kann keines der getesteten Produkte überzeugen. Während die meisten Anbieter nur sehr lückenhaft und unvollständig ihre Lieferketten offenlegen, macht die bekannte Marke Meggle gleich gar keine Angaben. „Natürlich interessiert uns bei Produkten, die aus tropischen Fetten wie Kokosöl, Sheabutter und Kakaobutter bestehen, wo und unter welchen Bedingungen diese angebaut wurden. Und: Wie die Bedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort sind. Was die Hersteller hier abliefern, enttäuscht. Sie müssen dringend Verantwortung übernehmen“, sagt Lisa-Marie Karl, ÖKO-TEST-Projektleiterin.
Doch was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun, die eine Alternative zur Butter aus Kuhmilch suchen? „Auch unter Margarinen gibt es eine große Auswahl veganer Produkte – und diese sind in ihrer Fettzusammensetzung meist bessergestellt als die festen, veganen Blöcke“, so Katja Tölle. „Bei unserem letzten Test sind wir auch bei den Margarinen auf Mineralölverunreinigungen und offene Fragen in Sachen verantwortungsvoller Anbau von Palmöl gestoßen, aber unterm Strich waren die Ergebnisse besser.“
Weitere Informationen und den aktuellen Test vegane Butter finden Sie in der Aprilausgabe und unter: oekotest.de/14493
Informationen zum Test Margarine finden Sie hier: oekotest.de/14215