In der kalten Jahreszeit sind sie die perfekten Seelenwärmer: Aufläufe und Gratins.
Aber sie sorgen nicht nur für einen wohlig gefüllten Magen, sie sind auch die perfekten Rezepte, um verschiedene Gemüsearten miteinander zu kombinieren, die auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt zusammengehören. Bei unserem Traum-Trio mag man so auf den ersten Blick denken. Aber, die Geschmäcker der drei Winterstars sorgen nicht nur einzeln, sondern auch in Kombination für wahre Geschmacksexplosionen.
Rosenkohl – vom „Arme-Leute-Essen“ zum Star der Food-Szene
Klein und rund, mit einem Happs im Mund – dieses Sprüchlein gilt nicht nur für eine bekannte Süßigkeit, sondern auch für den kleinen grünen Rosenkohl. Seine kleine feste und runde Form sorgt dafür, dass er leicht zu essen ist – ganz im Gegensatz zu seinen Verwandten aus der Familie der Kreuzblüter, wie Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl oder Kohlrabi. Aber genauso wie die anderen Kohlsorten fristete der kleine Rosenkohl lange ein Schattendasein – als Essen der armen Leute oder als Kinderschreck, den die lieben Kleinen bis zuletzt auf dem Teller verharren ließen.
In den letzten Jahren hat Rosenkohl sich allerdings zum echten Shootingstar entwickelt und ist dem trüben Image eines viel zu lang gekochten Gemüses entkommen. Heute wird er knackig im Salat serviert oder findet seinen Weg in hippe Bowls der Großstadt-Foodies.
Von Belgien in die ganze Welt – eine echte Erfolgsgeschichte
Rosenkohl stammt aus dem heutigen Belgien, damals noch „Spanische Niederlande“ und wurde dort erstmals im 16. Jahrhundert angebaut. Vermutlich deswegen trägt er auch den Namen „Brüsseler Kohl“ oder „Brüsseler Sprossen“. Im 19. Jahrhundert breitete sich Rosenkohl schließlich in ganz Europa aus und schaffte auch den Sprung über den großen Teich nach Amerika.
Superheld im Winter
Rosenkohl sieht nicht nur lecker, gesund und knackig aus. In ihm steckt auch jede Menge Food-Power. Besonders in der kalten Jahreszeit liefert er für den Menschen wichtige Vitamine und Mineralstoffe. So ist er besonders Vitamin C reich, steckt voller Kalium, Zink, Vitamin K und lässt sich auch bei der Menge der Ballaststoffe nicht lumpen. Aber Achtung: Wie bei allen Kohlsorten gilt auch beim Rosenkohl, wer zu viel davon isst, der könnte davon einen Blähbauch bekommen. Eine Ausnahme bilden hier allerdings die rötlichen Sorten ebenso wie die Kalettes, eine Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl.
Einkauf
Knackig, grün und fest. So sollte der perfekte Rosenkohl beim Kauf aussehen. Genauer:
- Außen saftig grün, innen eher hellgrün
- Die Blätter sollten geschlossen und fest sein
- Insgesamt sollte die kleine Kohlknolle fest und nicht weich sein
Lagerung
Frischen Rosenkohl sollte man innerhalb von drei bis vier Tagen verbrauchen, da er sonst nicht mehr knackig frisch ist. Zudem sollte er dunkel und kühl im Kühlschrank gelagert werden. Die gute Nachricht: Er lässt sich perfekt einfrieren und so lange genießen – auch außerhalb seiner üblichen Saison von November bis März.
Tipp: Vor dem Einfrieren am besten Blanchieren.
Zubereitung
Gekocht, gebacken, gebraten, gedünstet, roh oder eingelegt. Bei der Wahl, wie man Rosenkohl genießen möchte, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Ob im Ganzen, geschnitten oder die einzelnen Blätter abgezupft, geraspelt. Als Suppe, Salat, als klassische Gemüsebeilage, als Gratin (wie in unserem Rezeptvorschlag), als Star auf dem Teller in der vegetarischen oder veganen Küche oder als knackiger Part bei einem Käse-Fondue – die Zubereitungsmöglichkeiten sind schier unendlich!
Geschmack
Frischer Rosenkohl hat einen ausgesprochen feinen Geschmack, leicht nussig, erdig und fein-süß. Gegner des Kohls würden sagen, er schmeckt ungefähr so wie alte Socken riechen. Und – Funfact – für diese Abneigung scheint es sogar eine genetische Veranlagung zu geben, ähnlich wie bei Koriander.
Tipp: Besonders gut passen Thymian, Majoran und Kümmel zu Rosenkohl. Aber auch Curry oder eine frisch-fruchtige Note mit Zitrone, Orange, Ingwer oder Zitronengras stehen dem Rosenkohl.
Pastinake – wiederentdeckte Superwurzel
Lauch – würziger Allrounder für alle Lebenslagen
Rezept-Tipp: Lauch-Pastinaken-Rosenkohl-Gratin mit Bergkäse
Quelle: BVEO